Tardyferon® (Depot-Eisen(II)-Sulfat)
Zur effektiven Behandlung von Eisenmangel ist neben der Wirksamkeit des zu verabreichenden Präparates auch die Therapietreue der Patienten ausschlaggebend. Dementsprechend sollte das verordnete Präparat neben einer guten Wirksamkeit auch eine möglichst gute Verträglichkeit aufweisen 3. In diesem Sinne wollen wir Ihnen eine Hilfestellung bei der Therapiewahl anbieten und so finden Sie nachfolgend eine kurze Übersicht über die Produkteigenschaften von Tardyferon®.
Depotformulierung – ein Alleinstellungsmerkmal des Tardyferon®
Der in Tardyferon® enthaltene Wirkstoff „Depot-Eisen(II)-Sulfat“ weist aufgrund seiner namensgebenden Depotwirkung eine besonders vorteilhafte Galenik auf 4* . Diese basiert auf der Bindung des Eisens in einem Polymerkomplex, welcher das Spurenelement während der Darmpassage langsam und gleichmäßig freisetzt 2 . Dank einer verzögerten Freisetzung des Eisens im Duodenum und einer kontinuierlichen Freisetzung im Jejunum wird eine maximale Resorption ermöglicht 2 . Das enthaltene zweiwertige Eisen liegt nach Einnahme des Präparates fünf bis acht Stunden im Verdauungstrakt zwischen Magen und distalen Darmabschnitten in gut resorbierbarer Form vor 4 . Die pharmakologischen Eigenschaften der Retardtablette verhindern die Entstehung hoher lokaler Eisenkonzentrationen im proximalen Darmabschnitt und tragen somit zu einer guten Verträglichkeit bei 2 . Zudem gelangt ein Teil des Eisens auch in distalere Darmregionen: Klinischen Befunden zufolge dürfte hier bei chronischer Eisenmangelanämie – zwecks Auffüllens der leeren Eisenspeicher – eine zusätzliche Resorption von Eisen stattfinden 2 . Derzeit ist Tardyferon® die einzige zugelassene Eisen-Formulierung mit der hier skizzierten und wissenschaftlich dokumentierten Depotwirkung 5 .

Depot-Eisen ermöglicht überlegene Eisenresorption

Tardyferon® erweist sich als gut verträglich

Vorteile für Ihre Patient/inn/en im Überblick
- Tardyferon® wirkt schnell. Laut einer unverblindeten, multizentrischen Studie (N = 1.299) zur Wirksamkeit und Sicherheit von Tardyferon® berichteten bereits zum Ende der ersten Behandlungswoche 31,87 % der eingeschlossenen anämischen Patient/inn/en von einer deutlichen Symptombesserung wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel, Kurzatmigkeit und Schwäche, am Ende der zweiten Woche waren es 45,34 % 8 .
- Grundlage für die adäquate Wirksamkeit des Präparates ist die hohe Bioverfügbarkeit des enthaltenen Eisens, die unter praxisnahen Bedingungen bestätigt wurde 2.
- Im Vergleich zu anderen oralen Therapien von Eisenmangel zeichnet sich Tardyferon® zudem durch seine gute Verträglichkeit aus 7.
- Angesichts der täglichen Einnahme im Verlauf einer Behandlung von Eisenmangel ein Pluspunkt für die Compliance: Bei Tardyferon® handelt es sich um eine gut schluckbare, kleine Tablette 4.
- Tardyferon® eignet sich zur Anwendung bei verschiedenen Eisenmangel-Risikogruppen und kann auch während der Schwangerschaft eingenommen werden 4.

Tardyferon® Depot-Eisen(II)-sulfat 80 mg Retardtabletten
Wirkstoff: Eisen(II)-sulfat
Zus.: 1 Retardtablette enthält: Arzneilich wirksamer Bestandteil: 247,25 mg getrocknetes Eisen(II)-sulfat (entsprechend 80 mg Fe2+). Sonstige Bestandteile: Tablettenkern: Maltodextrin, mikrokristalline Cellulose, Ammoniummethacrylat-Copolymer Typ B (Eudragit RS 30D), Ammoniummethacrylat-Copolymer Typ A (Eudragit RL 30D), Talkum, Triethylcitrat, Glyceroldibehenat (Ph. Eur.).
Tablettenüberzug: Sepifilm LP010 (Hypromellose, mikrokristalline Cellulose, Stearinsäure), Eisen(III)-oxid gelb (E 172), Eisen(III)-oxid rot (E 172), Titandioxid, Triethylcitrat.
Anw.: Therapie von Eisenmangelzuständen.
Gegenanz.: Überempfindlichkeit gegen Bestandteile. Kinder unter 10 Jahren. Eisenüberladung, insbesondere normo- oder hypersiderämische Anämie (wie Thalassämie, refraktäre Anämie, Anämie aufgrund von medullärer Insuffizienz)
Nebenwirk.:
Häufig: Verstopfung, Durchfall, aufgeblähter Bauch, Bauchschmerzen, verfärbte Stühle, Übelkeit.
Gelegentlich: Kehlkopfödem, abnormaler Stuhl, Dyspepsie, Erbrechen, Gastritis, Pruritus, erythematöser Ausschlag.
Nicht bekannt: Hypersensibilität, Urtikaria. Zahnverfärbungen und Mundulzera (bei nicht ordnungsgemäßer Verabreichung, wenn Tabl. gekaut, gelutscht oder länger im Mund gehalten werden). Lungennekrose, Lungengranulom, Bronchostenose und ösophageale Läsionen (insbes. bei älteren Pat. od. Pat. mit Schluckbeschwerden, bei Aspiration der Tabletten), offenes Magengeschwür, Magenblutung. Gastrointestinale Melanose (basierend auf Literaturdaten. Die Färbung der Magen-Darm-Wand kann eine Magen-Darm-Operation behindern, daher vor Operation auf die Eisensubstitution hinweisen).
Untersuchungen: Falsch positive Reaktionen bei Benzidinprobe oder ähnlichen Tests zum Nachweis okkulter Blutungen im Stuhl sind möglich. Tardyferon® drei Tage vor der Untersuchung absetzen.
Stand: Februar 2024
PIERRE FABRE PHARMA GMBH, Neuer Messplatz 5, 79108 Freiburg
Literatur:
- Gelbe Liste online: Suchbegriff «Eisen(II)»; https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Eisen-II-Ion_28418
- Nielsen P, Kongi R & Fischer R: Wirksamkeit eines Eisen-Retardpräparates bei Eisenmangelanämie; MMW-Fortschritte der Medizin 2016; 158 (S6): 17-23.
- Souza AI et al.: Adherence and side effects of three ferrous sulfate treatment regimens on anemic pregnant women in clinical trials; Cad Saude Publica 2009 Jun; 25(6):1225-33.
- Fachinformation Tardyferon, Pierre Fabre Pharma GmbH, Stand: November 2018.
- https://portal.dimdi.de, PharmNet.Bund, Suchkriterium: ATC-Code: B03A, 07.01.2021
- Nielsen P: Diagnostik und Therapie von Eisenmangel mit und ohne Anämie. Uni-Med-Verlag, Bremen, 2. Auflage, 2016.
- Cancelo-Hidalgo MJ et al.: Tolerability of different oral iron supplements: a systematic review. Curr Med Res Opin. 2013 Apr;29(4):291-303.
- Fadeenko GD & Kushnir IE: Treatment of iron-deficiency anaemia: clinical efficacy and safety of Tardyferon. Suchasna Gastroenterologia. 5(49) 2009.
[*] erschliesst sich aus der nachfolgenden/vorangegangenen Textpassage